Donnerstag, 3. August 2017

Fünf-Gourmetmeilen-Wochenende 2017: „Rü Genuss pur“ in Essen-Rüttenscheid eröffnet. Und anschließend ein Abstecher zum Start von „Zu Gast in Recklinghausen“.



Gourmetmeilen-Hopping: Rüttenscheid vs. Recklinghausen

Das Super-Monster-Gourmetmeilen-Festival verleitete den Genießer gestern zu einem Gourmetmeilen-Eröffnungs-Hopping. Es wurde eine Tour von Schickimick nach Tellervoll und bestätigte einmal mehr die These: Je nördlicher die Gourmetmeile, desto größer die Portionen.

Rü Genuss pur bei der Eröffnung

Pünktlich kurz nach 15 betraten in Essen-Rüttenscheid die Veranstalter die Bühne auf dem Messeparkplatz hinterm Girardethaus, um „Rü Genuss pur“ zu eröffnen. Mit ihrer siebenjährigen Geschichte gehört die Veranstaltung zu den jüngsten Gourmetmeilen im Ruhrgebiet, ist aber eine der größten und prachtvollsten. So konnte Veranstalter Werner Rzepucha sich einen Seitenhieb auf die Essener Konkurrenzveranstaltung „Essen genießen“ nicht verkneifen. „Wenn sich die Veranstaltung in der Innenstadt ‚Königin der Gourmetmeilen‘, sind wir der ‚König der Gourmetfeste‘“. (Übrigens: den Begriff ‚Königin der Gourmetmeilen‘ prägte der Genießer in diesem Blog und wurde von Lokalpresse und Veranstalter freudig übernommen – und jetzt hat er sogar Auswirkungen auf das Selbstbild von „Rü Genuss pur“!)

Die roten Teppiche sind diesmal grün.

„Rü Genuss pur“ kommt so imposant daher wie bisher. 24 Teilnehmer bilden mit ihren Zelten und Ständen ein weitläufiges Gourmetkarree, weil Essen in diesem Jahr „Grüne Hauptstadt Europas“ ist, sind die roten Teppiche, die die Laufwege markieren, diesmal grün. Die Veranstaltung zeigte aber auch, wie stark die Fluktuation der Gastronomie in Rüttenscheid und Essen überhaupt ist. Viele Heroen der Anfangszeit wie Nelson Müller oder das Bistecca sind nicht mehr dabei, und von den Neuzugängen hatte der Genießer nicht immer den Eindruck, dass er sich die internationalen Schickimicki-Namen merken müsste. Ausnahmen: das „Church“, eine Initiative der evangelische Kirche, in der Langzeitabrbeitslosen eine gastronomischen Chance gegeben wird, und natürlich das „Schön“, sicherlich einer der ambitioniertesten Neuzugänge in Rüttenscheid.

 Austern beim SCHÖN

Der Messeparkplatz füllt sich zur frühnachmittäglichen Stunde nur zaghaft, was wohl dem bedeckten Himmel geschuldet war. Bis der erste Regenschauer kam, konnte der Genießer jedoch einige der in der Regel elegant zubereiteten, genussfreundlichen, nicht zu großen Portionen in Ruhe probieren. Und: Es gibt wieder Austern (beim SCHÖN)!

Church Restaurant
Carpaccio vom irischen Weidelamm
mit Pommery-Senfsuce, Rucola und Parmesan (6 Euro)
Leichter und aromatischer Einstieg ins große Schlemmen. Mehr Lamm und weniger Rucola wären schön gewesen, aber wohl nicht kalkulierbar.

Luck In A Cup
Gebackene Auberginen-Dattel-Bällchen
dazu Koriander-Mayonnaise (4,50 Eur)
Süß-pikante Falafale-Variante, ein kleiner, schöner, tapasmäßiger Einstieg

Okinii
Mottogericht – Green Dragon Okinii Roll
Garnelen, Avocado, Salat, Fischrogen, pikante Soße (7 Euro)
Fantasievoll angerichtetes japanische Gericht. Absoluter Preis-Leistungs-Knüller.

DAS SCHÖN
Konfierter Label-Rouge-Lachs
Blumenkohlpüree, Granatpfel-Grapefruit-Salsa und Lauchöl (9 Euro)
Der Lachs war so zart, dass man ihn durch einen Strohhalm saugen können. Püree, Salsa und Öl ergaben ein süß-saures Aromenspiel mit eleganter Bitternote. 

Zu Gast in Recklinghausen

Der sommerliche Regen, den der Genießer aus Essen mit ins Vest brachte, hinderte die Recklinghäuser nicht daran, in Massen um 18 Uhr zum Start von „Zu Gast in Recklinghausen“ auf den Rathausplatz zu strömen. Immerhin konnte man den 30. Geburtstag begehen, und das wurde auch mit einer großen Anzahl von Fest-Interviews gefeiert. „Zu Gast in Recklinghausen“ ist eine der ältesten Gourmetmeilen im Ruhrgebiet. Es herrschte eine bombige Biergartenstimmung. Nicht Schampus, Cocktail und Austern bestimmten wie in Rüttenscheid das kulinarische Angebot, sondern Boente-Bier, Burger und Blaubeerpfannkuchen.

Ordentlich was auf Löffel und Gabel

Viel essen konnte der Genießer allerdings nicht mehr – zu üppig waren die Portionen, die angeboten wurden, und zu lang waren die Schlangen, in denen man auf sein Essen warten musste. Also beließ er es beim Genuss eines „Elefantenohrs“, eines riesigen dünnen Schweineschnitzels, das wie beim seligen Bauern Ewald über den Tellerrand lappte. Gab es zum Glück auch ohne Bratkartoffeln.

Boente
Elefantenohr handpaniert und gold-gelb gebraten mit Framersalat, ohne pfannenfrische Bratkartoffeln wie bei Oma (8 Euro)
Lecker.

„RÜ Genuss pur“ geht noch bis zum 6. August. Essen-Rüttenscheid, Messeparkplatz hinterm dem Girardethaus. Infos hier.
"Zu Gast in Recklinghausen“ geht noch bis zum 6. August. Recklinghausen, Rathausplatz. Infos hier. 

 Eröffnung in Recklinghausen


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